Page 15 - vocaSTIM®-Master-Therapieanleitung
P. 15
NMEPS
N=160 R R R R R R Hirnrinde (Kortex)
AUFTRAG ERINNERUNG Lautvergleich
V V V V V V V V V erlernte erlernte WAHRNEHMUNG
Bewegungsmuster Lautfolgen
Variante 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Register Patienten
Randregister 25 30 11 4 5
LIMBISCHER KORTEX
Diplophonie - - 7 7 2 3 - - -
Emotion
Vollregister - 5 1 5 22 1 15 11 6 Motivation-Hemmung
ZEIT-
25 35 19 16 29 4 15 11 6 GEBER
”clocks”
Register %
In- und Umweltreize
Randregister 100 86 59 25 17 - - - -
Diplophonie - - 37 44 7 75 - - -
Vollregister - 14 5 31 76 25 100 100 100 SUBKORTIKALES KOORDINATIONSZENTRUM
(+ angeborene Lautmuster)
R = Randregister,starke Tendenz R =schwache Tendenz
V =Vollregister, starke Tendenz V= schwache Tendenz
D= Diplophonie REGLER REGLER REGLER
Abb. 18 Neun Varianten des Verteilungsmusters von Larynxparesen mit Zuord-
nung cardinaler stimmlicher Leitsymptome (PAHN)
L S S
Diese sehr deutlichen Tendenzen werden jedoch durch ganz M M
andere Störungsmerkmale getrübt:
M G G
■ Im Vordergrund steht die Schädigung der Sensoren des Kehl-
kopfes, die je nach Ausmaß die Regulation der Stimmfunktion
erschwert oder unmöglich macht. Erst der intakte Sensor
ermöglicht eine einwandfreie Funktion des Regelkreises Stimme.
Da die sensorischen Nervenfasern mit den motorischen in DB STIMM HZ KLANG TIMBRE
einem Strang laufen, ist die Wahrscheinlichkeit einer gleich-
zeitigen Schädigung sehr groß. (Abb. 18 ). Damit lässt sich
SC Stimme 99
auch die hin und wieder zu beobachtende Dysregulation der
Atemfunktion bei Paresen erklären.
Abb. 19 Regulation der Phonation (SCHULTZ-COULON)
■ Die fehlende Nutzung paresebedingter Stimmleistungen über
einen längeren Zeitraum führt zur Löschung des zugehöri-
gen Engrammes. Das wirkt sich auf den Stimmstatus aus und
verhindert letztlich auch die Regeneration (Abb. 19).
■ Die fehlende Nutzung paresebedingter Stimmleistungen über
einen längeren Zeitraum führt auch zur Atrophie der Mus-
kulatur. Diese wirkt sich ebenfalls auf den Stimmstatus und
die Chance der Regeneration aus.
■ Eine Fibrose der Gelenkkapsel der Aryknorpel behindert die
Funktion des M.posticus. Sie setzt in der Regel wenige
Wochen nach Schädigung ein. Im Falle einer verzögerten
Regeneration des N.recurrens wird dann die Unbeweglichkeit
eines Aryknorpels dem sich bessernden Stimmstatus wider-
sprechen.
■ Von einer Schädigung des N.recurrens müssen nicht alle Äst-
chen gleichermaßen betroffen sein. Damit erklären sich
erhebliche Variationen des Stimmstatus. Unabhängig von der
Schwere der Schädigung kann sie sich auch auf 1 oder 2 Äste
beschränken. Klarheit kann hier nur die Elektromyographie
bringen. Die Ursache liegt an der Aufteilung des Nerven
unterhalb des Kehlkopfes im Bereich der Schilddrüse mit
erheblichen Variationen. (Abb. 20 )
14