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ELEKTROTHERAPIE


          (IG30) Impulsgalvanisation 30 (nach JANTSCH)



                                                                                                       T  R

                                                              Abb. 9 Frequenzmodulierter Strom, mono- und biphasisch
              T    R   T
                                                              Charakteristisch für den frequenzmodulierten Strom FM sind
                                                              seine Nadelimpulse von 1 ms Dauer. Die relativ langen, stets
                                                              variierenden Pausen führen zu einem ständigen Frequen-
                                                              zwechsel im Bereich zwischen 7 und 14 Hz. Es handelt sich also
              T    R    T
                                                              auch hierbei um eine Schüttelfrequenz mit den Wirkungen des
                                                              IG30 und IG50. FM ist bekannt für seine äußerst geringe sensi-
                                                              ble Belästigung für den Patienten. Die fortwährende Frequen-
          Abb. 7 Impulsgalvanisation 30, mono- und biphasisch  zänderung – FM wird daher auch den stochastischen Reizströ-
                                                              men zugerechnet - macht sich besonders positiv in der Schmerz-
                                                              therapie bemerkbar (Vermeidung von Gewöhnung). Er gilt als
          (IG50) Impulsgalvanisation 50 (nach JANTSCH)        sehr geeignet zur Lockerung muskulärer Verspannungszustände
                                                              (EDEL 1991, 206f., JANTSCH 1981, 139f.). Dosierung der Strom-
                                                              stärke: sensibel schwellig.


                                                              FaS (faradischer Schwellstrom)
                                                  T  R






                                                                                                       T  R

                                                  T  R
          Abb. 8 Impulsgalvanisation 30, mono- und biphasisch

          Die Impulsgalvanisationen IG30 (Dreieckimpulse, ca. 12 Hz, T= 30 ms)                          T  R
          und IG50 (ca. 8 Hz, neofaradischer Strom, T= 50 ms) nach JANTSCH
          gehören zur Gruppe der hyperämisierenden und analgesierenden  Abb. 10 Faradischer Schwellstrom, mono-und biphasisch
          Schüttelfrequenzen. Durch ihre niederen Reizfrequenzen rufen
          sie bei motorisch überschwelliger Dosierung ein deutliches Vibrie-  Unter faradischem Schwellstrom wird im allgemeinen die Grund-
          ren bzw. Durchschütteln der Muskulatur hervor. JANTSCH (1981,  einstellung des Neofaradischen Stromes verstanden (Impulszeit
          139ff.) spricht von einer Stromform, "die eine nur sehr geringe  Ti=1 ms, Pausenzeit Ri=20 ms; Kontraktions-/Pausenzeit: frei ein-
          galvanische Komponente mit einer deutlichen motorischen Wir-  stellbar). Dabei handelt es sich um eine tetanisierende Strom-
          kung" kombiniert. Sie vermag eine maximale Weitstellung der  form, die gerne bei der Behandlung von Muskelatrophien, zur
          Blutgefäße hervorzurufen. IG30 und IG50 sind die am meisten ver-  Innervations- und Koordinationsschulung oder auch zur Mus-
          wendeten Ströme zum Vorwärmen in der NMEPS und NMEAS.  kelkräftigung im Sport verwendet wird. Sehr häufig wird FaS in
          Dosierung der Stromstärke: sensibel schwellig.      Form von Intentionsübungen nach FÖRSTER (s.u.) appliziert. FaS
                                                              eignet sich zwar zur Stimulation gesunder und leicht geschädig-
                                                              ter Nerv-Muskelsysteme. Bei schwereren und kompletten peri-
          (FM) Frequenzmodulierter Strom                      pheren Paresen kann jedoch auch mit FaS nichts mehr ausge-
                                                              richtet und es muß auf T/R zurückgegriffen werden (JANTSCH ET
                                                              AL. 1981, 117 f.). Dosierung der Stromstärke: motorisch schwel-
                                                              lig bis überschwellig.


                                                   T  R









                                                                                                               9
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